Was macht ein Fahrzeuglackierer? Alle Infos zum Ausbildungsberuf Fahrzeuglackierer
Wenn du an Fahrzeuglackierer denkst, kommt dir direkt das Bild von Unfallautos mit Karosserie- und Lackschäden in den Kopf? Fehlanzeige! Auch das Auftragen von Grundierung, gesamte Flächen lackieren und der Entwurf von individuellen Airbrush-Designs gehören zum Arbeitsalltag eines Lackierers, sodass du deiner Kreativität freien Lauf lassen kannst. Jobs-regional hat alle wichtigen Informationen zum Job und zur Ausbildung für dich zusammengefasst.
Themenüberblick: Fahrzeuglackierer
Jobs | Voraussetzungen | Gehalt | Bewerbung

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Emp. SchulabschlussHauptschulabschluss (bundeslandabhängig)
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Ausbildungsdauer3 Jahre
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ArbeitszeitWerktags (in Industriebetrieben zum Teil Schichtarbeit)
Dein Weg zum Fahrzeuglackierer
Was muss man als Fahrzeuglackierer machen? Wie viel verdient man während und nach der Ausbildung? Wo arbeiten Lackierer? Welchen Abschluss brauche ich? Welche weiteren Voraussetzungen sollte ich für den Job mitbringen? Und wie lange dauert die Ausbildung? Wenn du Fahrzeuglackierer werden möchtest und dir all diese Fragen stellst, haben wir bei Jobs-regional die passenden Antworten für dich bereit!
Inhaltsverzeichnis:
1. Definition: Fahrzeuglackierer
Was ist ein Fahrzeuglackierer?
Als Fahrzeuglackierer lässt du Fahrzeuge in neuem Glanz erstrahlen. Du beschichtest nicht nur ganze Aufbauten, sondern dekorierst sie auch mit coolen Schriftzügen. Dabei gehören Hochglanzpolituren, Farbmusterkarten, Schleifpasten und Spritzlackiergeräte zu deinem Arbeitsalltag.
Bei dem Beruf ist deine Kreativität gefragt. Vor allem aber wird deine Sorgfalt und Geschicklichkeit in Anspruch genommen, denn die spiegelglatte Oberfläche der Fahrzeuge verzeihen keine größeren Fehler. Und schließlich sollen die kleinen Unregelmäßigkeiten an den Türen ja nicht von deinem Motiv auf der Motorhaube ablenken.
Die Einsatzmöglichkeiten eines Fahrzeuglackierers sind vielfältig. Von der Beschäftigung in Werkstätten und -hallen bis hin zu Lackier- und Trockenkabinen.
Fahrzeuglackierer sind auch bekannt als:
- Autolackierer
- Carrosserielackierer EFZ
- Lackiertechniker
- (bis 2003 verwendet) Maler und Lackierer mit Schwerpunkt Fahrzeuglackierer
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer?
Die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer dauert in der Regel 3 Jahre.
Was macht man als Fahrzeuglackierer?
Fahrzeuglackierer arbeiten in Fachwerkstätten für Fahrzeuglackierung, in Unternehmen im Fahrzeugbau sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Dort gestalten sie Fahrzeuge und Aufbauten jeglicher Art. So entstehen Beschriftungen, Motive und Designs und der Verwendung von verschiedensten Farben, Lacken und Pasten.
Welche Berufe kann ich mit einem Hauptschulabschluss erlernen?
Es gibt zahlreiche Jobs, die du erlernen kannst, wenn du deinen Hauptschulabschluss in der Tasche hast. Beispielsweise setzen die meisten Unternehmen für den Zugang zur dualen Ausbildung als Fahrzeuglackierer einen Hauptschulabschluss voraus. Dies ist nicht nur unternehmens-, sondern auch bundeslandabhängig.
Wie viel verdient man als Fahrzeuglackierer in der Ausbildung?
Die Vergütung für Fahrzeuglackierer Azubis im Maler- und Lackiererhandwerk ist durch einen einheitlichen Tarifvertrag für das gesamte Bundesgebiet geregelt. Das Gehalt in der Ausbildung beträgt zwischen 650 EUR und 880 EUR. In der Metall- und Elektroindustrie wird nach bundeslandabhängigen Tarifen bezahlt.
2. Voraussetzungen für den Beruf als Fahrzeuglackierer
Welche Voraussetzungen benötigt man als Fahrzeuglackierer?
Selbstverständlich kannst du nicht einfach die Farbe zusammenmischen und drauf los sprühen. Wer den Beruf ausüben will, der muss zunächst eine Ausbildung absolvieren. Die folgenden Unterpunkte befassen sich genauer mit den Inhalten der Lackiererausbildung sowie den Muss und Kann Kompetenzen für den Job.
2.1 Die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer
Die Dauer der Ausbildung beträgt in der Regel 3 Jahre. Dabei stellen Betriebe im Handwerk überwiegend Auszubildende mit Hauptschulabschluss ein. Im Industrie- und Handelsbetrieb hingegen wird meist ein Realschulabschluss verlangt.
Die Ausbildungsinhalte werden parallel im Betrieb und in der Berufsschule erworben. Dabei kann der Berufsschulunterricht entweder an bestimmten Wochentagen oder in Blockform stattfinden. In nachfolgender Tabelle erhältst du einen kleinen Überblick, wie ein Ausbildungsplan aussehen könnte.
Fahrzeuglackierer Ausbildungsplan:
Ausbildungsjahr | Praxis | Theorie |
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1. Ausbildungsjahr |
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2. Ausbildungsjahr |
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Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres. | ||
3. Ausbildungsjahr |
Die Inhalte im 2. und 3. Ausbildungsjahr können nicht grundlegend voneinander unterschieden werden und bauen auf die Kenntnisse des 1. Ausbildungsjahres auf. |
Die Inhalte im 2. und 3. Ausbildungsjahr können nicht grundlegend voneinander unterschieden werden und bauen auf die Kenntnisse des 1. Ausbildungsjahres auf. |
Die Ausbildung wird am Ende des 3. Ausbildungsjahres mit einer Abschluss-/Gesellenprüfung abgeschlossen. |

2.2 Muss Kompetenzen eines Fahrzeuglackierers
- Handwerkliches Geschick
- Technisches Verständnis
- Optische Wahrnehmungen und motorische Reaktionen aufeinander abstimmen (Auge-Hand-Koordination)
- Sorgfalt
- Räumliches Vorstellungsvermögen
2.3 Kann Kompetenzen eines Fahrzeuglackierers
- Rechenfertigkeiten
- Flexibilität
- Kreativität
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Gehalt
In der Ausbildung im Handwerk: 650 EUR - 880 EUR (1. - 3. Ausbildungsjahr)
In der Ausbildung in der Industrie: 976 EUR - 1.199 EUR (1. - 3. Ausbildungsjahr)
Im Job: 1.213 EUR - 4.035 EUR
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Typ
duale Ausbildung in Industrie und Handwerk
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Work-Life-Balance
Normal (40 Stunden wöchentlich)
3. Aufgaben in einer Lackierwerkstatt
Welche Aufgaben haben Fahrzeuglackierer?
Die Aufgaben eines Fahrzeuglackierers variieren je nach Beschäftigungsbranche. In Unternehmen des Fahrzeugbaus wird deine Kreativität verständlicherweise nicht so sehr gefragt sein wie in einer Tuning-Werkstatt. In welchem Tätigkeitsfeld du später einmal arbeiten möchtest und wo deine Interessen liegen, kristallisiert sich meist schon während der Ausbildung heraus.
3.1 Aufgaben eines Auszubildenden zum Autolackierer
Um Fahrzeuge mit außergewöhnlichen Motiven zu besprühen, bedarf es einer guten Vorbereitung. Die Farbe soll schließlich auch fest haften und möglichst lange frisch aussehen. Diese Grundlagen lernst du während der Ausbildung. Natürlich dient die Zeit der Lehre nicht nur dem Aneignen von theoretischem Wissen, es wird auch Wert daraufgelegt, dass du dich ausprobieren und frei entfalten kannst. Außerdem im Ausbildungsinhalt enthalten sind folgende Inhalte:
Aufgaben eines Auszubildenden
- Untergründe kontrollieren und beurteilen
- Grundlagen für Oberflächenbeschichtung, -behandlung, -gestaltung und -instandsetzung
- Arbeitsablauf organisieren und vorbereiten
- Geräte, Werkzeuge, Maschinen und Anlagen auswählen und bedienen
- Beschichtungsstoffe mischen und verarbeiten
- Schutzmaßnahmen für nicht zu bearbeitende Flächen
- Elektrische Bauteile und Systeme auf Funktion prüfen
- Beschriftungen, Design- und Effektlackierungen herstellen
- Schadensdiagnosen erstellen
- Lacknuancen ermitteln
- Lackschäden beseitigen
- Messungen durchführen und Ergebnisse dokumentieren
3.2 Aufgaben eines Autolackierer Gesellen
Die dreijährige Ausbildung zum Autolackierer wird mit der Gesellenprüfung abgeschlossen. Bis dahin hast du die Möglichkeit in oben aufgeführte Aufgaben hineinzuschnuppern. Meistens merkst du schon während der Arbeit in der Werkstatt, wo deine Interessen liegen. So kannst du dich mit deinem Abschluss in der Tasche auf direktem Wege bei deiner Traumfirma bewerben und direkt drauf los lackieren. Die Inhalte der Branchen unterscheiden sich natürlich. Daher folgt nun ein kleiner Einblick in die Aufgaben der verschiedenen Tätigkeitsfelder.

Aufgaben eines Gesellen in einer Lackierwerkstatt
- Korrosionsschutz (Untergrundmaterialien und Lacke auftragen)
- Individuelle Gestaltung von Firmenwagen, Pkws und Lkws
- Schutzbeschichtung von Unterböden
- Hohlraumversiegelungsarbeiten
- Art und Ausmaß der Beschädigung nach Unfällen begutachten
- Umfang der Reparaturmaßnahmen beurteilen
- Fahrzeugverkleidungen, -verglasungen, Dichtungen, Stoßstangen demontieren
- Untergründe entrosten, schleifen und entfetten
- Farbe an Farbmischstation anmischen
- Spritzlackiergeräte und -anlagen bedienen
- Nachlackierte Teile polieren und wieder einbauen
Aufgaben eines Gesellen in der Werksindustrie
- Vollautomatisierte, computergesteuerte Lackierstraßen überwachen
- Roboter übernehmen Lackierung und Gesellen kontrollieren Ergebnis mit einem Lackprüfsystem
- Lackierstraßen warten und instandsetzen
4. Berufsaussichten für Fahrzeuglackierer
Welche beruflichen Aussichten haben Fahrzeuglackierer?
Fort- und Weiterbildungen bieten dir eine steile Lernkurve und du kletterst in deiner Karriereleiter hinauf. Über die Meisterprüfung hinweg, gibt es noch fünf weitere Themenfelder, auf die sich ein Fahrzeuglackierer spezialisieren kann:
- 1. Maler-, Lackiererei, Beschichtung
- 2. Korrosionsschutz
- 3. Kraftfahrzeugtechnik, -instandhaltung – Karosserie
- 4. Farblehre, Bild- und Schriftgestaltung
- 5. Qualitätsprüfung, -technik
Falls du dich nicht in einem dieser Gebiete wiederfinden kannst, eröffnet dir ein Studium weitere Berufschancen. Fahrzeuglackierer können - nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung - einen Bachelor in z.B. Fahrzeugtechnik, Produktionstechnik oder Produkt-, Industriedesign erwerben.
Zusammenfassung - Berufsbild Fahrzeuglackierer:
5. Branchen für Fahrzeuglackierer
In welchen Branchen werden Fahrzeuglackierer tätig?
Es gibt drei grundlegende Bereiche, in welchen Fahrzeuglackierer Beschäftigung finden können. Den Klassiker stellt hier die Werkstatt für Fahrzeuglackierung dar. Daneben sind außerdem Unternehmen des Fahrzeugbaus und Werklackierereien des Maschinen- und Anlagenbaus, typische Arbeitsbereiche eines Autolackierers.
Des Weiteren könnten auch der Schiffs- und Bootsbau sowie der Bau von Schienenfahrzeugen eine attraktive Alternative für Fahrzeuglackierer darstellen.
6. Gehalt eines Fahrzeuglackierers
Wie vermutlich bekannt, gibt es auch bei der Vergütung während der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer und dem späteren Gesellengehalt finanzielle Unterschiede.
6.1 Gehalt während der Ausbildung
Ob du ganz am Beginn deiner Ausbildung stehst oder dich bereits im 3. Ausbildungsjahr befindest und schon einiges dazugelernt hast, spielt keine Rolle, du arbeitest aktiv in deinem Ausbildungsbetrieb mit. Dafür erhältst du als Gegenleistung Geld.
In der folgenden Tabelle wird dir die Spanne der Gehälter von Auszubildenden Fahrzeuglackierern aufgezeigt. Die Differenzen basieren auf den Tarifinformationen der jeweiligen Bundesländer.
Gehaltsspanne von Fahrzeuglackiererauszubildenden abhängig des Ausbildungsjahres:
Ausbildungsstand | Ausbildungsvergütung im Maler- und Lackiererhandwerk | Ausbildungsvergütung in der Metall- und Elektroindustrie | |
Tarifvertraglich bundesweit geregelt. | Min. | Max. | |
1. Ausbildungsjahr | 650 EUR | 976 EUR | 1.047 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 715 EUR | 1.029 EUR | 1.102 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 880 EUR | 1.102 EUR | 1.199 EUR |
6.2 Gehalt eines Fahrzeuglackierers
Der Lohn eines Gesellen ist von vielerlei Faktoren abhängig. Neben dem Standort des Arbeitgebers oder vorhandenen Fort- und Weiterbildungen, ist auch die Unternehmensgröße ein ausschlaggebender Punkt.
Zusätzlich beeinflusst natürlich das jeweilige Bundesland, wie viel du letztendlich verdienst. In der Tabelle haben wir die Mindest- und Maximallöhne im Monat und im Jahr für dich miteinander verglichen.
Monatliches Gehalt von Fahrzeuglackierern
Bruttogehalt (Monat) | Bruttogehalt (Jahr) | |||
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Unterste Entgeltgruppe | Höchste Entgeltgruppe | Unterste Entgeltgruppe | Höchste Entgeltgruppe | |
Ausgebildete Fahrzeuglackierer | 1.213 EUR | 4.035 EUR | 19.158 EUR | 34.236 EUR |
Fahrzeuglackierer-meister | 1.840 EUR | 5.353 EUR | 30.144 EUR | 65.993 EUR |
7. Besonderheiten im Job eines Fahrzeuglackierers
Nach dem Ablegen einer Meisterprüfung, ist die Teilnahme an einer Fort- und Weiterbildung, für Fahrzeuglackierer die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.
Wer bereits während der Ausbildung daran interessiert ist, seinen Horizont zu erweitern, kann ein handwerkliches Auslandspraktikum von vier Wochen in Spanien, Dänemark oder Irland absolvieren. Im Rahmen der Zusatzqualifikation sind auch längere Aufenthalte in verschiedenen europäischen Ländern möglich.
Eine Besonderheit im Beruf des Fahrzeuglackierers ist das Tragen von Schutzkleidung. Diese besteht aus einem Schutzanzug, Arbeitshandschuhen, einer Schutzbrille und einem Atemschutz. Natürlich musst du nicht in jeder Werkstatt ununterbrochen mit Schutzbrille oder Atemschutz herumlaufen, das kommt ganz auf die entsprechende Tätigkeit an. Jedoch solltest du dich aufgrund von Lärm, Staub und Dämpfen mit diesem Arbeitsoutfit anfreunden.
Die Arbeitszeiten eines Lackierers entsprechen meist den klassischen Arbeitszeiten von 8:00-16:30 Uhr. Am Wochenende ist üblicherweise frei. Jedoch kann es sein, dass in manchen Industriebetrieben zum Teil in verschiedenen Schichten gearbeitet wird.
8. Fazit
Als Fahrzeuglackierer hast du, neben den vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten, freie Bahn, um deine Kreativität voll auszuleben. Zusätzlich zu technischem Verständnis sollte man auch Grundlagenwissen oder zumindest Interesse an Chemie mitbringen. Das Wichtigste zum Fahrzeuglackierer hier nochmal kurz und knapp für dich zusammengefasst:
- Die Ausbildung findet dual statt (Betrieb/Berufsschule).
- Die Hauptaufgabe von Fahrzeuglackierern ist die Beschichtung oder Beschriftung von Fahrzeugen.
- Man hat zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, um seine Karrierechancen zu verbessern.
- Als Geselle verdient man im Durchschnitt 2.051 EUR brutto im Monat.
- Handwerkliches Geschick und Sorgfalt gehören zu den Muss Kompetenzen des Jobs als Lackierer.