Was macht ein Logopäde?
Ausbildung zum Logopäde: Voraussetzungen und AufgabenLogopäden und Logopädinnen sind für die Diagnostik, Behandlung und Beratung von Menschen mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen zuständig. Sie entwickeln individuelle Therapiekonzepte, arbeiten eng mit anderen Fachleuten zusammen und begleiten ihre Patienten auf dem Weg zur Verbesserung ihrer Kommunikationsfähigkeit.
Themenüberblick: Logopäde
Voraussetzungen | Gehalt | Bewerbung

-
Empf. SchulabschlussMittlerer Schulabschluss
-
Ausbildungsdauer3 Jahre
-
Arbeitszeit40-Stunden-Woche
Dein Weg in den Beruf des Logopäden
Wie sieht der Berufsalltag einer Logopädin aus? Wie kann ich den Beruf erlernen? Und was verdient man in der Branche überhaupt? Wir von Jobs-regional haben dir die wichtigsten Informationen zur Ausbildung, dem Job und dem Gehalt zusammengesucht.
Inhaltsverzeichnis:
- Definition: Logopäde
- Voraussetzungen
- Aufgaben als Logopäde/Logopädin
- Berufsaussichten für Logopäden
- Branchen für Logopäden
- Gehalt für Logopäden
- Besonderheiten im Job eines Logopäden
- Fazit
1. Definition: Logopäde
Was ist ein Logopäde?
Logopädie setzt sich aus den altgriechischen Wörtern lógos (deutsch: Wort) und paideuein (deutsch: erziehen) zusammen und bedeutet übersetzt „Spracherziehung“. Sie befasst sich mit verschiedenen Beeinträchtigungen, die sich auf Sprache und Stimme auswirken. Logopäden helfen ihren Patienten durch Therapie und Rehabilitation die Beeinträchtigungen auszugleichen oder zu verbessern.
2. Voraussetzungen für den Beruf des Logopäden
Neben der schulischen Vorbildung solltest du auf jeden Fall Interesse an sozial-beratenden und auch theoretisch-abstrakten Tätigkeiten, wie der Auswahl geeigneter Untersuchungsmethoden zum Erstellen von Diagnosen, haben. Weitere wichtige Kompetenzen findest du in den folgenden Unterpunkten.
5 Gründe, warum du Logopäde werden solltest
Du solltest Logopäde werden, wenn
- Du gerne mit Menschen und besonders mit Kindern arbeitest
- Du über gute kommunikative Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen verfügst
- Du kreativ und ideenreich bei der Entwicklung von Therapiekonzepten bist
- Du Dich für die Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen interessierst
- Du die Herausforderung liebst, Patienten bei der Verbesserung ihrer Kommunikationsfähigkeit zu unterstützen
Hinweis: Diese Liste ist nicht abschließend und es gibt möglicherweise noch weitere Gründe, warum du Logopäde werden solltest.
5 Gründe, warum du Logopäde NICHT werden solltest
Du solltest Logopäde NICHT werden, wenn
- Du kein Interesse an der Arbeit mit Menschen, insbesondere Kindern, hast
- Du Schwierigkeiten mit Kommunikation und Einfühlungsvermögen hast
- Dir Kreativität und Ideenreichtum für die Therapie fehlen
- Du kein Interesse an der Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen hast
- Du die Herausforderung scheust, Patienten bei der Verbesserung ihrer kommunikativen Fähigkeiten zu unterstützen
Hinweis: Diese Liste ist nicht erschöpfend und es kann noch weitere Gründe geben, warum du nicht Logopäde werden solltest
2.1 Die Ausbildung zum Logopäden
Um die Lehre zur Logopädin oder zum Logopäden beginnen zu können, benötigst du einen Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss in Kombination mit mindestens 2 Jahren beruflicher Ausbildung. Zusätzlich werden verschiedene, ärztliche Attests zur gesundheitlichen Eignung gefordert. Mit guten Noten in naturwissenschaftlichen Fächern und absolvierten Praktika in sozialen Bereichen kannst du zusätzlich punkten.
Aufbau einer Ausbildung zum Logopäden
Theoretischer und praktischer Unterricht an der Berufsfachschule | Praktische Ausbildung in logopädischen Praxen, Rehabilitationseinrichtungen oder Kliniken |
---|---|
|
|
Gesamtstundenzahl: 1.740 | Gesamtstundenzahl: 2.100 |
2.2 Studium in der Logopädie
In der Regel dauert der grundständige Studiengang „Logopädie, Sprachtherapie“ zwischen 6 und 8 Semester und wird nicht vergütet. Teilweise ist es auch möglich ein duales Studium zu absolvieren. Dabei richtet sich die Vergütung nach der Einrichtung. Beispielhafte Module sind:
- Medizinische Grundlagen
- Psychologie und Pädagogik
- Sprachtherapeutische Handlungskompetenzen
- Sprachstörungen
- Rechtliche und sozialpolitische Grundlagen
Weitere Informationen zu dem Studiengang findest du auf der Homepage der Bundesagentur für Arbeit.

2.3 Muss-Kompetenzen eines Logopäden
Fachliche Fähigkeiten
- Diagnostik, Therapie und Prävention von Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
- Erstellung individueller Behandlungspläne auf Basis ärztlicher Verordnungen und eigener Befunde
- Anwendung moderner Therapieansätze, digitaler Tools und evidenzbasierter Methoden
- Beratung und Anleitung von Patienten, Angehörigen, Erziehern, Lehrern und Pflegepersonal
- Dokumentation des Therapieverlaufs und Erstellung von Berichten für Ärzte und Kostenträger
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten, Pädagogen und anderen Fachkräften
- Durchführung von Präventionsmaßnahmen und Informationsveranstaltungen
- Einhaltung von Datenschutz-, Hygiene- und Qualitätsstandards
Persönliche Stärken
- Einfühlungsvermögen und Geduld im Umgang mit Menschen unterschiedlicher Altersgruppen
- Kommunikationsfähigkeit und aktives Zuhören
- Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt
- Kreativität und Flexibilität bei der Gestaltung von Therapien
- Teamfähigkeit und Offenheit für interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Reflexionsfähigkeit und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung
2.4 Kann-Kompetenzen eines Logopäden
- Schriftliches Ausdrucksvermögen und Rechtschreibsicherheit
- Textverständnis
- Freundlich-gewinnendes Wesen
-
Gehalt
In der Ausbildung: 1.015 EUR – 1.172 EUR (nur an öffentlichen Einrichtungen)
Im Job: ca. 2.700 EUR (Einstiegsgehalt)
-
Typ
schulisch mit Praxisphasen oder ein Studium
-
Work-Life-Balance
Normal (40-45 Stunden)
3. Aufgaben von Logopäden
Welche Aufgaben haben Logopäden?
Logopäden arbeiten eng mit Ärzten zusammen und entwickeln individuelle Konzepte für beeinträchtigte Patienten in jedem Alter. Nicht nur Kinder mit Sprachproblemen, auch Schlaganfallpatienten oder Menschen, die am Kehlkopf operiert wurden, gehören dazu. Durch geeignete Verfahren, wie Atem- oder Stimmübungen, werden Sprach-, Sprech- und Schluckfähigkeiten trainiert.

Aufgaben einer Logopädin bzw. eines Logopäden
- Untersuchung und stellen der logopädischen Diagnose
- Bestimmen des Störungsbildes und Erstellen eines Therapieplans
- Durchführen der Therapie
- Dokumentieren und Auswerten des Therapieverlaufs
- Prävention
3.1 Aufgaben in der Ausbildung zum Logopäden
Während deiner Lehre musst du am Unterricht der Berufsfachschule teilnehmen und gegebenenfalls Projektarbeiten durchführen. In den Praxisphasen darfst du dann unter Anleitung deine erworbenen Kenntnisse anwenden und üben. Du erkennst Sprech-, Sprach- und Schluckstörungen, planst Therapiemaßnahmen und leitest Patienten bei Übungen an.
Typische Aufgaben im Ausbildungsberuf Logopäde
- Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen bei Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen
- Entwicklung individueller Therapiepläne und Durchführung gezielter Übungen zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit
- Beratung, Anleitung und Unterstützung von Patientinnen, Patienten und deren Angehörigen im Umgang mit Kommunikationsstörungen
- Durchführung präventiver Maßnahmen zur Vermeidung von Sprach- und Sprechstörungen
- Versorgung mit alternativen oder unterstützenden Kommunikationsmitteln
- Dokumentation und Evaluation der therapeutischen Interventionen sowie Fortschrittskontrolle
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärztinnen, Ärzten, Therapeutinnen, Therapeuten und weiteren Fachkräften
- Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität logopädischer Leistungen
3.2 Aufgaben ausgelernter Logopäden
Zunächst erfolgt die Untersuchung und logopädische Diagnose, in der die Art der Kommunikationsstörung und ihr Verlauf betrachtet und analysiert wird. Das ist nötig, um die passende Therapie für den Patienten zu finden. Ihr Verlauf wird mit jeder Sitzung protokolliert, sodass der Verlauf beobachtet und ausgewertet werden kann.
Neben bestimmten Tests wie Hörtests, einer computergestützten Stimmanalyse oder dem Überprüfen der Fähigkeiten beim Sprechen, Lesen und Schreiben, werden auch der kognitive, soziale und emotionale Entwicklungsstand überprüft. Gerade bei Patienten im Kindesalter ist es wichtig feinfühlig zu sein und ein spielerisches Kommunikationsangebot herzustellen.
Nachdem die Diagnose gestellt wurde, berät man mit den Patienten und gegebenenfalls mit pflegenden Verwandten, was auch zuhause getan werden kann und erstellt ein therapeutisches Konzept.
Auch im Bereich der Prävention sind sie tätig und beraten und schulen bestimmte Zielgruppen.
4. Berufsaussichten für Logopäden
Welche Berufsaussichten haben Logopäden?
Als Logopäde oder Logopädin hast du in ländlichen Regionen bessere Aussichten auf einen Job, oder auch mehr Erfolg in der Selbstständigkeit, als in Städten. Das liegt daran, dass es weniger Personal und Praxen auf dem Land gibt. Wenn du dich auf die Arbeit mit älteren Menschen spezialisierst steigen deine Chancen zusätzlich, da die Gesellschaft immer weiter überaltert.
Viele Aufstiegschancen bieten sich dir in einer üblichen logopädischen Praxis nicht, da es kaum Hierarchieebenen gibt. In größeren Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Kliniken kannst du dich mit Aufstiegsweiterbildungen hocharbeiten und eine leitende Position einnehmen.
Berufliche Entwicklung für Logopäden
Als Logopäde hast du viele Möglichkeiten, dich beruflich weiterzuentwickeln und deine Karriere voranzutreiben. Hier sind einige Optionen für deine berufliche Entwicklung:
Spezialisierungen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dich in deinem Beruf zu spezialisieren:
- Sprachentwicklungsstörungen: Vertiefe deine Kenntnisse in der Behandlung von Kindern mit Sprach- und Sprechstörungen. Neurologische Erkrankungen
- Qualifiziere dich für die Behandlung von Patienten mit Sprach- und Schluckstörungen nach Schlaganfall oder Hirnverletzungen.
- Stimmstörungen: Erweitere dein Wissen über die Therapie von Stimm-, Atem- und Sprechstörungen.
Fortbildungen und Seminare
Nutze Fortbildungen und Seminare, um dein Fachwissen zu Themen wie Dysphagie, Aphasie oder Schluckrehabilitation zu vertiefen. So schärfst du dein Profil und erhältst neue Impulse für deine Arbeit.
Selbstständigkeit
Eine weitere Option ist die Selbstständigkeit mit einer eigenen logopädischen Praxis. Hier kannst du deine Behandlungskonzepte eigenständig umsetzen und dein Angebot individuell auf deine Zielgruppe ausrichten. Mit Fachkenntnissen in Sprachtherapie, Kommunikationsstörungen und individueller Patientenbetreuung können selbständige Logopäden Kindern und Erwachsenen mit Sprach- und Sprechstörungen helfen und ihre therapeutischen Dienste erfolgreich anbieten.
Akademische Weiterbildung
Für besonders engagierte Logopädinnen und Logopäden besteht die Möglichkeit, ein Studium der Therapiewissenschaften an einer Fachhochschule aufzunehmen. Damit erlangst du eine akademische Qualifikation und kannst dich z.B. in Forschung und Lehre einbringen.
Mit diesen Weiterbildungsmöglichkeiten kannst du deine Karriere als Logopäde gezielt vorantreiben und dir neue berufliche Perspektiven erschließen.
5. Branchen für Logopäden
In welchen Branchen arbeiten Logopäden?
Neben spezialisierten Logopädie-Praxen oder auch psychologischen Praxen, finden Logopäden und Logopädinnen auch Beschäftigung in:
- Krankenhäusern oder Kliniken
- Rehabilitationszentren
- Sprachheilkindergärten
- Förderschulen
- Heimen (z.B. für Kinder, Senioren, Menschen mit Behinderung)
- Bei Gesundheitsämtern
6. Gehalt von Logopäden
Die Höhe des individuellen Gehalts hängt neben dem Bildungsabschluss zum Beispiel auch von der Einrichtung und dem Bundesland ab.
6.1 Gehalt während der Ausbildung zum Logopäden
Lernst du den Beruf des Logopäden an einer schulischen Einrichtung oder durch ein Studium, erhältst du keine Ausbildungsvergütung. Teilweise musst du sogar Gebühren zahlen. Einrichtungen des öffentlichen Dienstes, oder jene, die sich an die tariflichen Vereinbarungen anlehnen, richten sich nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes.
Gehalt während der Ausbildung von Logopädinnen und Logopäden in Einrichtungen des öffentlichen Dienstes (nach TVöD)
Gehalt während der Ausbildung von Logopädinnen und Logopäden in Einrichtungen des öffentlichen Dienstes (nach TVöD)
Ausbildungsjahr | Durchschnittliches Monatsgehalt (brutto) |
---|---|
1. Ausbildungsjahr | 1.015 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 1.075 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 1.172 EUR |
6.2 Gehalt eines Logopäden in öffentlichen Einrichtungen (laut TVöD)
Gehalt für Logopäden in öffentlichen Einrichtungen
Bruttogehalt (Monat) | Bruttogehalt (Jahr) | |||
von | bis | von | bis | |
Ausgebildete Logopäden | 2.635 EUR | 3.310 EUR | 31.620 EUR | 39.720 EUR |
Studierte Logopäden | 2.964 EUR | 4.125 EUR | 35.568 EUR | 49.500 EUR |
Erlernst du den Beruf durch ein Studium verdienst du zwar während des Studiums kein Geld, verdienst danach jedoch besser und hast auch höhere Chancen einen Job zu finden.
7. Besonderheiten im Job eines Logopäden
Du kannst den Beruf auf verschiedene Wege erlernen. Je nach dem für welche Variante du dich entscheidest, wird deine Lehre vergütet oder auch nicht. An manchen Berufsfachschulen musst du im Vorfeld eine Aufnahmeprüfung bestehen, um aufgenommen zu werden.
8. Fazit
Wer einen sozialen Beruf mit medizinischen Aspekten sucht, feinfühlig im Umgang mit Menschen ist und gesundheitlich keine Einschränkungen hat, ist für den Job eines Logopäden gut geeignet. Der Verdienst mag auch für studierte Arbeitnehmer eher durchschnittlich sein, kann aber mit zusätzlichen Qualifikationen verbessert werden.
Hier noch mal eine kurze Zusammenfassung:
- Die Ausbildung kann schulisch, oder als (duales) Studium absolviert werden und dauert je nachdem 3-4 Jahre
- Für eine Ausbildung benötigst du entweder einen Realschulabschluss oder einen Hauptschulabschluss mit einer mindestens 2-jährigen Berufsausbildung.
- Eventuell kommt eine Aufnahmeprüfung an der Berufsfachschule auf dich zu.
- Du solltest gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern haben.
Alle Ausbildungsberufe in der Sozialbranche
Häufig gestellte Fragen
Was für einen Abschluss braucht man für Logopädie?
Für eine Ausbildung zum Logopäden wird entweder ein Realschulabschluss vorausgesetzt oder ein Hauptschulabschluss mit einer mindestens 2-jährigen Ausbildung. Für ein Studium benötigst du die Hochschulreife.
Was macht man als Logopäde?
Logopäden behandeln Menschen mit Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen in enger Zusammenarbeit mit Ärzten. Sie stellen genaue Diagnosen und leiten daraus Therapiepläne für ihre Patienten ab.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Logopäden?
Die Ausbildung zum Logopäden dauert in der Regel 3 Jahre. Entscheidest du dich für ein Studium, liegt die Regelstudienzeit bei 3-4 Jahren.
Quellen:
- web.arbeitsagentur.de
- entgeltatlas.arbeitsagentur.de
- karrieresprung.de
- brutto-netto-rechner.info
- talenthero.de
- aubi-plus.de
Hinweis: Diese Informationen sind unverbindlich. Daraus ergeben sich keine Ansprüche.
Die Inhalte dieser Website wurden teilweise mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) generiert, überarbeitet und verbessert.