Ausbildung zum Tischler: Voraussetzungen und Ablauf
Alle Infos zum Ausbildungsberuf TischlerTischler und Tischlerinnen sind Fachleute für die Verarbeitung von Holz. Sie stellen Möbel, Innenausbauten, Fenster und Türen nach Kundenwünschen oder eigenen Entwürfen her. Dabei setzen sie verschiedene Werkzeuge und Maschinen ein. Egal ob nun du den Job Tischler oder Schreiner nennst – Jobs-regional liefert dir alles rund um die Ausbildung den Beruf des Tischlers.
Themenüberblick: Tischler
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Empf. SchulabschlussHauptschulabschluss
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Ausbildungsdauer3 Jahre
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Arbeitszeit40-Stunden-Woche
Tischler – Infos zum Job und zur Ausbildung
Wie sieht die Ausbildung zum Tischler aus? Was für Voraussetzungen solltest du für den Job des Schreiners mitbringen? Welche Aufgaben haben Tischler? Wie viel verdienen Tischler während und natürlich auch nach der Ausbildung? Fragen über Fragen die du dir stellst, wenn du Tischler bzw. Schreiner werden möchtest und die Antworten findest du hier bei Jobs-regional!
Inhaltsverzeichnis:
- Tischler: Definition
- Voraussetzungen für den Beruf als Tischler
- Aufgaben eines Tischlers
- Berufsaussichten für Tischler
- Branchen für Tischler
- Gehalt eines Tischlers
- Besonderheiten
- Fazit
1. Definition: Tischler
Was macht ein Tischler?
Als Tischler baust du deinen lieben langen Arbeitstag natürlich nicht nur Tische, sondern bist Spezialist für verschiedenste Möbel, Türen und Fenster, die (meist) aus Holz hergestellt werden. Auch gesamte Innenausbauten oder ganz individuelle Einzelanfertigungen können Aufgaben sein, die dir im Job eines Schreiners begegnen.
Tischler arbeiten aber nicht nur mit Holz, sondern verarbeiten in ihren Möbelstücken auch verschiedenste Kunststoffe, Glas, Metall und Stein. Auch regelmäßiger Kundenkontakt wird einen Schreiner im Arbeitsalltag begegnen, in denen Absprachen für den späteren Möbelbau festgelegt werden.
Ein Tischler ist auch bekannt als:
- Möbelschreiner
- Möbeltischler
- Abiectarius
2. Voraussetzungen für den Ausbildungsberuf Tischler
Welche Voraussetzungen benötigt man als Tischler?
Voraussetzungen gibt es für einen Schreiner verschiedenste. Ein absolutes Muss für diesen Job ist natürlich eine entsprechende Ausbildung zum Tischler und auch bestimmte Kompetenzen müssen oder sollten nicht fehlen. Die nächsten Unterpunkte befassen sich genauer mit der Tischlerausbildung und den Muss/Kann Kompetenzen dieses Jobs.
2.1 Die Tischlerausbildung
Wenn man vom Normalfall ausgeht, die Schreinerausbildung also nicht verkürzt wird, beendet man die duale Ausbildung nach dem dritten Ausbildungsjahr mit der Gesellenprüfung. In dieser Zeit geht es darum sowohl die theoretischen als auch die praktischen Aspekte des Tischlerberufs zu erlernen.
5 Gründe, warum du Tischler werden solltest
Du solltest Tischler werden, wenn
- Du Freude an der Be- und Verarbeitung von Holz hast
- Du über handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und Kreativität verfügst
- Du genau und sorgfältig arbeitest
- Du körperlich belastbar und ausdauernd bist
- Du dich für den Möbel- und Innenausbau interessierst
Hinweis: Diese Liste ist nicht abschließend und es gibt möglicherweise noch weitere Gründe, warum du Tischler werden solltest.
5 Gründe, warum du Tischler NICHT werden solltest
Du solltest Tischler NICHT werden, wenn
- Du nicht gerne mit Holz arbeitest
- Du Probleme mit der Arbeit in der Werkstatt oder auf der Baustelle hast
- Du nicht genau und sorgfältig arbeiten kannst
- Du körperlich nicht stark genug bist
- Du kein Interesse an der Herstellung von Möbeln, Türen, Fenstern und anderen Holzprodukten hast.
Hinweis: Diese Liste ist nicht erschöpfend und es kann noch weitere Gründe geben, warum du nicht Tischler werden solltest
Um eine einheitliche Ausbildungsqualität zu garantieren, gibt es einen Ausbildungsrahmenplan, der die Ausbildungsinhalte im Betrieb vorgibt und einen Rahmenlehrplan, der die Ausbildungsinhalte der Berufsschule festsetzt.
Die Ausbildung zum/zur Tischler/-in erfolgt im dualen System:
- Dauer: 3 Jahre
- Struktur der Ausbildung:
- Praktische Ausbildung im Ausbildungsbetrieb
- Theoretische Ausbildung in der Berufsschule
- Überbetriebliche Ausbildung in Lehrwerkstätten
- Ablauf:
- 1. Ausbildungsjahr
- Grundlagen der Holzbearbeitung
- Herstellen einfacher Produkte
- 2. Ausbildungsjahr
- Komplexere Arbeiten
- Zwischenprüfung
- 3. Ausbildungsjahr
- Spezialisierung und Vertiefung
- Vorbereitung auf die Gesellenprüfung
- 1. Ausbildungsjahr
Die Ausbildung schließt mit einer praktischen und schriftlichen Gesellenprüfung ab.

2.2 Muss-Kompetenzen eines Tischlers
Fachliche Fähigkeiten
- Umgang mit Holz und Holzwerkstoffen
- Arbeiten mit Hand- und Maschinenwerkzeugen
- Anfertigung und Montage von Möbeln, Türen und Fenstern
- Lesen und Umsetzen von technischen Zeichnungen und Plänen
- Oberflächenbehandlung und -veredelung (Lackieren, Beizen)
- Kenntnisse in Materialkunde und Holzschutz
- Einhaltung von Sicherheits- und Qualitätsstandards
Persönliche Stärken
- Handwerkliches Geschick und Präzision
- Kreativität und Sinn für Design
- Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein
- Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke
- Belastbarkeit und Ausdauer
- Selbstständiges Arbeiten und Organisationstalent
2.3 Kann-Kompetenzen eines Tischlers
- Kreativität
- Kundenorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
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Gehalt
In der Ausbildung: 525 EUR - 922 EUR
Im Job: 1.700 EUR - 3.200 EUR
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Typ
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Work-Life-Balance
Normal (40-45 Stunden)
Kann ich die Ausbildung verkürzen?
Die durchschnittliche betriebliche Ausbildungszeit richtet sich nach Berufsgruppe und Berufsbild. Geregelt ist sie in der Ausbildungsordnung. Die Ausbildungszeit kann – je nach Beruf – bis zu dreieinhalb Jahren dauern. Es besteht aber die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen die Ausbildung zu verkürzen.
Wichtig: Die Verkürzung muss rechtzeitig, möglichst zu Beginn der Ausbildung, von dir und deinem Ausbildungsbetrieb bei den zuständigen Stellen (IHK / HWK) beantragt werden.
3. Aufgaben in einer Schreinerei
Welche Aufgaben haben Schreiner?
Die Aufgaben eines Schreiners oder Tischlers sind vielfältig. Da es sich um einen sehr alten Beruf handelt, gibt es Aufgabenbereiche, die schon vor hunderten Jahren von Schreinern ausgeführt wurden. Aber natürlich hat die moderne Entwicklung auch in diesem Bereich kein Halt gemacht. Aktuell verbindet der Schreinerberuf die Tradition mit der Modernen.
Welche Aufgaben schon damals von einem Tischler erledigt worden und welche Aufgaben sich über die Jahre neu entwickelt haben zeigen wir dir im Folgenden.
3.1 Aufgaben in der Schreinerausbildung
Auszubildende werden natürlich nicht direkt auf ein blankes Stück Holz losgelassen, aus dem sie einen Stuhl zimmern sollen. Der Fokus liegt auf dem Erlernen des Tischlerberufs und von daher sieht auch der Arbeitsalltag von Azubis und die Aufgaben, mit denen sie konfrontiert werden, anders aus.
Da es sich um eine duale Ausbildung zum Tischler handelt, erlernt man die Praxis im betrieblichen Rahmen und die theoretischen Grundlagen werden dir in der Berufsschule vermittelt. Die Aufgaben in der Tischlerausbildung sehen wie folgt aus:
Typische Aufgaben im Ausbildungsberuf Tischler
- Planung und Organisation des Materialbedarfs für Projekte
- Holz und Holzwerkstoffe zuschneiden, bearbeiten und veredeln
- Herstellung und Zusammenbau von Möbeln, Türen, Fenstern und Innenausbauten
- Bedienung und Wartung von handwerklichen und computergesteuerten Maschinen (z. B. CNC-Maschinen)
- Kundenberatung zu Gestaltung, Material und Funktionalität
- Erstellen von Skizzen, Zeichnungen und Fertigungsplänen
- Montage von Möbeln und Bauteilen vor Ort beim Kunden
- Reparatur und Restaurierung von Holzobjekten
- Beachtung von Sicherheits- und Umweltschutzvorschriften
3.2 Aufgabe eines Schreinergesellen
Mit Abschluss und natürlich auch Bestehen deiner Gesellenprüfung endet deine Ausbildung zum Schreiner. Daraufhin bist du offiziell Schreinergeselle und wie schon in der Definition kurz erwähnt sind die Aufgaben als Tischler bzw. Schreiner vielfältig. Sie arbeiten an individuellen Möbelstücken in der Schreinerei, konzipieren Skizzen oder kleinere Modelle im Büro am Computer oder können zum Beispiel direkt beim Kunden Beratungsgespräche führen.
Viele denken noch immer, dass man als Tischler oder Schreiner nur Holzmöbel herstellt oder nur mit Holz arbeitet, doch im Job hat man mit sehr viel mehr Werkstoffen zu tun. Sie verbauen beispielsweise auch Glas, Metall, Stein und weitere Materialien in ihren Möbeln und arbeiten im Innenausbau damit.
Die moderne Technik kann sowohl neue Aufgaben erbringen als auch alte Aufgaben ersetzen. So hat die digitale Entwicklung auch in einer Schreinerei nicht Halt gemacht. Zeichnungen werden meist mit Computer Aided Design Programmen am Computer erstellt und teilweise werden erste Modelle dann von einem 3D-Drucker erstellt.
In den letzten Jahren ist zum Beispiel noch eine weitere Aufgabe in den Arbeitsbereich von Schreinern gefallen: Sie beraten ihre Kunden in Schallschutz- und Energiesparmöglichkeiten und natürlich auch hinsichtlich der aktuellen Wärmeschutzverordnung.

Aufgaben eines Tischlers zusammengefasst:
- Erstellung von individuellen Möbelstücken mit verschiedensten Werkstoffen
- Technische Zeichnungen anfertigen und Modelle erstellen
- Holzoberflächen behandeln und veredeln
- Innenausbau durchführen
- Kundenberatung
- Aufbereitung von Qualitätssicherung
4. Berufsaussichten für Tischler und Schreiner
Welche Berufsaussichten haben Tischler?
Beruflich kannst du dich als Tischler in verschiedenste Richtungen weiterbilden und natürlich auch aufsteigen. Da es sich um einen der „klassischen“ Handwerksberufe handelt, ist eine Berufsaussicht mit bestandener Gesellenprüfung der Abschluss zum Tischlermeister bzw. Schreinermeister. Als Tischlermeister gehörst du dann wirklich zu den absoluten Spezialisten und kannst nun auch deine ganz eigene Tischlerei eröffnen.
Du kannst auch schon während deiner Tischlerausbildung bestimmte Fort- und Weiterbildungen ablegen und dir so weitere Kompetenzen aneignen. So kannst du zum Beispiel schon während deiner Ausbildung eine Zusatzqualifikation zum „Assistenten für Energie und Ressourcen im Handwerk“ der Handwerkskammer abschließen.
Neben dieser Weiterbildung bietet die deutsche Handwerkskammer aber auch weitere an, wie zum Beispiel der Zusatzqualifikation zur „CNC-Fachkraft“. CNC bezieht sich hierauf die Kombination von Computern und handwerklichen Maschinen. Du lernst in diesem Zeitraum bestimmte Programmiersprachen, mit denen du die Computer programmierst und steuerst, die daraufhin bis aufs kleinste Detail genau die Maschinen steuern.
Das sind nur drei Berufsaussichten nach der Tischlerausbildung, die alle in unterschiedliche Richtungen gehen, aber natürlich gibt es noch viele weitere Weiterbildungen, die du vor, während oder auch nach der Ausbildung absolvieren kannst. Eine detaillierte Liste aller Zusatzqualifikationen für Tischler hat das Bundesinstitut für Berufsbildung bereitgestellt.
Welche Möglichkeiten haben Tischler nach ihrer Ausbildung, sich selbstständig zu machen?
Tischler mit abgeschlossener Ausbildung haben die Möglichkeit, sich mit einer eigenen Tischlerei selbstständig zu machen. Mit handwerklichem Geschick, Gestaltungskompetenz und Liebe zum Detail können selbstständige Tischler maßgefertigte Möbel herstellen und individuelle Kundenwünsche erfüllen.
Welche Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung haben Tischler?
Tischler und Schreiner haben verschiedene Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Dazu gehören die Weiterbildung zum Tischlermeister für eine umfassende Qualifizierung im Tischlerhandwerk und zur Übernahme von Führungsaufgaben sowie Umschulungen und Fortbildungen in verschiedenen Bereichen des Tischlerhandwerks, wie Möbelrestaurierung, Holzverarbeitungstechniken oder Gestaltungstechniken. Spezialisierungen wie Holztechniker, Gestalter im Handwerk oder Restaurator erfordern gezielte Weiterbildungen, Seminare und Kurse, um Kenntnisse im Tischlerhandwerk zu vertiefen und sich beruflich weiterzuentwickeln.
5. Branche für Schreiner
Während deiner Ausbildung werden dir die gesamten Facetten des Schreinerjobs vermittelt. Als ausgelernter Schreinergeselle kannst du dich natürlich auf einen speziellen Zweig in der Tischlerbranche konzentrieren. Einteilen kann man die Schreinerarbeit in drei kleinere Zweige, die wir dir hier kurz vorstellen wollen.
- Möbel
Sogenannte Möbelschreiner bzw. Möbeltischler haben sich auf die Konstruktion und den Bau von verschiedensten Möbeln spezialisiert. In diesem Fall decken sie meist die gesamte Bandbreite an möglichen Holzmöbel und deren unterschiedliche Einsatzgebiete ab. So baut ein Möbelschreiner unter anderem Sitz-, Schlafzimmer- und Küchenmöbel.
- Ausbau
Tischlerspezialisten im Ausbau werden Bauschreiner oder Bautischler genannt. Sie haben weniger mit der eigentlichen Produktion zu tun, dafür sind sie eher mit dem Einbau und der Montage beschäftigt. Sie setzen zum Beispiel Fenster und Türen ein oder schreinern ganze Wintergärten aus Holz.
- Holzkonstruktionen und Holzwaren
Bevor Bauschreiner fertige Holzkonstruktionen einbauen können müssen diese natürlich erstmal konstruiert werden und dafür sind Schreiner für Holzkonstruktionen und Holzwaren zuständig. Sie tischlern verschiedene Fertigbauteile, Ausbauelemente oder ähnliches, die dann eingebaut werden können. In diesem Zweig der Schreinerbranche werden aber auch filigrane Holzwaren hergestellt, wie zum Beispiel aufwändig verzierte Holzbilderrahmen.
Wo können Tischler arbeiten?
Tischler können an verschiedenen Orten arbeiten, von der Herstellung von Möbeln bis hin zur Renovierung von Gebäuden und zur Restaurierung von Holzarbeiten.
- Möbelwerkstätten oder -fabriken
- Baustellen für den Innenausbau
- Renovierungs- und Sanierungsprojekte
- Tischlereien und Schreinereien
- Herstellung von Holzkonstruktionen im Bauwesen
- Restaurierung von antiken Möbeln und Holzarbeiten
6. Gehalt eines Tischlers
Das Gehalt in der Tischlerbranche ist natürlich in zwei unterschiedliche Phasen eingeteilt: Das Gehalt während deiner Ausbildung zum Tischler und dann das Gehalt nach deiner Tischlerausbildung als Tischlergeselle oder sogar Tischlermeister. Die folgenden beiden Unterpunkte erhalten jeweils kurze Beschreibungen und zeigen dir Gehaltsübersichten. Genauere Informationen über das Gehalt von Tischlern findest du in unserem detaillierten Artikel über die Gehaltsentwicklung von Tischlern.
Ausbildungsplatz wechseln
Im Berufsbildungsgesetz (BBiG) ist ein Wechsel des Ausbildungsbetriebs während der Ausbildung nicht vorgesehen. Die Kündigung des Ausbildungsverhältnisses ist sowohl für den Ausbildungsbetrieb als auch für den Auszubildenden nur sehr eingeschränkt möglich. Lediglich während der Probezeit (im Ausbildungsvertrag festgelegt) können beide Vertragsparteien jederzeit fristlos und ohne Angabe von Gründen schriftlich kündigen. Es gibt allerdings Ausnahmen. So können verschiedene Interessen und Gründe dazu führen, sich einen anderen Ausbildungsplatz zu suchen. Weitere Informationen findest du in unserem Artikel über den Ausbildungsplatzwechsel.
Gehalt während der Tischlerausbildung
Natürlich arbeitest du nicht umsonst während deiner Ausbildung zum Schreiner. In der Schreinereibranche gibt es abhängig vom Bundesland verschiedene Tarifverträge, die dann landesweit die Gehälter von Tischlerauszubildenden regelt.
Die folgende Tabelle zeigt dir die Spanne der Azubigehälter in Deutschland an. Dies Zahlen sind aus ganz Deutschland gesammelt. Falls du die genauen Azubigehälter der einzelnen Bundesländer und noch viele weitere interessante Fakten über das Gehalt von Tischlern erfahren möchtest findest du sie in unserem Artikel über das Gehalt von Tischlern.
Gehaltsspanne von Tischlerauszubildenden abhängig des Ausbildungsjahres
Ausbildungsjahr | Durchschnittliches brutto Monatsgehalt | Durchschnittliche brutto Jahresgehalt |
---|---|---|
1. Ausbildungsjahr | 525 – 690 EUR | 6.300 – 8.280 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 690 – 765 EUR | 8.280 – 9.180 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 800 – 922 EUR | 9.600 – 11.064 EUR |
Um ein weitverbreitetes Missverständnis zu klären: Auszubildende bekommen offiziell kein Gehalt – rechtlich gesehen handelt es sich um eine Ausbildungsvergütung. Scheinbar nur eine kleine Formalität, aber diese Regelung verhindert zum Beispiel, dass das Mindestlohngesetz greift. Seit 2025 gibt es Änderungen zum Mindestlohn für Azubis.
Gehalt eines Tischlers
Das Gehalt von Tischlern ist in Deutschland von verschiedenen Tarifverträgen genauer definiert. In diesen speziellen Verträgen des Holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks wird genau definiert wie hoch die Stundenlöhne zu verschiedenen Zeitpunkten deiner Karriere sein muss. Aufgeteilt werden diese Zahlen immer in die unterste und höchste Entgeltgruppe.
Auch weitere Aspekte eines Tischlerberufslebens werden vom Tarifvertrag vorgeschrieben. So enthält der Tarifvertrag des Tischler- und Schreinerhandwerks aus Nordrhein-Westfalen auch Aspekte wie die wöchentliche Regelarbeitszeit, die Urlaubsdauer, das Urlaubsgeld und auch andere Jahressonderzahlungen, wie zum Beispiel Weihnachtsgeld.
Aber jetzt wollen wir hier auch mal kurz ein paar wirklichen Zahlen zum Tischlergehalt vorbringen. Wir bleiben auch hier beim Tarifvertrag aus Nordrhein-Westfalen, mit den aktuellsten Zahlen, die ab dem 01.10.2020 offiziell in Kraft treten.
Abhängigkeit des Tischlers Gehalts von der Unternehmensgröße:
Bruttogehalt (Monat) | Bruttogehalt (Jahr) | |||
---|---|---|---|---|
Unterste Entgeltgruppe | Höchste Entgeltgruppe | Unterste Entgeltgruppe | Höchste Entgeltgruppe | |
Angestellte ohne Ausbildung | 1.892 EUR | 2.028 EUR | 22.074 EUR | 24.366 EUR |
Ausgebildete Tischlergesellen | 2.297 EUR | 4.054 EUR | 27.564 EUR | 48.648 EUR |
Tischlermeister | 3.514 EUR | 4.054 EUR | 42.168 EUR | 48.648 EUR |
7. Besonderheiten im Job eines Tischlers
Das Tischlerhandwerk gehört mit zu den ältesten der Menschheit. Schon vor Jahrhunderten haben Tischler in dieser Branche gearbeitet und in der Vergangenheit gab es eine Besonderheit nach der Ausbildung zum Tischler: Die Walz.
Die Walz ist ein alter, handwerklicher Brauch, bei dem Tischlergesellen nach dem Abschluss ihrer Ausbildung auf Wanderschaft gehen, verschiedenste Arbeiten übernehmen und so an Erfahrungen im Tischlerhandwerk gewinnen. Bis zur Industrialisierung war die Walz sogar Voraussetzung für einen Meistertitel, doch heutzutage ist diese Tradition fast komplett ausgestorben.
Beihilfe während der Ausbildung
Die Ausbildung darf nicht an der finanziellen Situation scheitern. Aus diesem Grund gibt es das Bundesausbildungsförderungsgesetz, besser bekannt als BAföG. Beim BAföG spielen neben der persönlichen Lebensumstände auch die gewählte Ausbildungsform eine wichtige Rolle. Duale Ausbildungen, wie beispielsweise betriebliche Ausbildungen, fallen nicht unter BAföG – schulische Ausbildungen dagegen schon. Auszubildende, die nicht unter die BAföG-Richtlinien fallen (z. B. bei (dualer) betrieblicher Berufsausbildung), können unter Umständen mit Berufsausbildungsbeihilfe gefördert werden. Weitere Infos zum BAFöG in der Ausbildung.
8. Fazit
Tischler bzw. Schreiner verarbeiten nicht nur Holz, sondern auch verschiedene andere Werkstoffe und stellen so Möbel nach Maß her, arbeiten im Innenausbau und konstruieren filigrane Holzkunstwerke. Das Wichtigste zum Tischler hier nochmal ganz kurz zusammengefasst:
Die Ausbildung zum Tischler ist eine duale Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule.
Schreiner bauen individuelle Möbel, fertigen und montieren arbeiten im Innenausbau und stellen weitere Holzarbeiten her.
Nach der Ausbildung kannst du noch einen Meistertitel zum Tischler machen und deine eigene Tischlerei eröffnen.
Nach der Ausbildung haben Schreiner durchschnittlich 2.100 EUR brutto als Einstiegsgehalt.
Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kamen 2018 rund 220 Bewerber.
Alle Ausbildungsberufe im Bereich Handwerk
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Schreiner und Tischler?
Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Schreiner und einem Tischler. Allein ein geografischer Aspekt bestimmt den Unterschied.
Was für Fähigkeiten braucht man als Tischler?
Da Tischler zu den Handwerkern angehören ist handwerkliches Geschick eine der wichtigsten Fähigkeiten. Zusätzliche sind Genauigkeit und Kreativität wichtige Aspekte im Beruf des Tischlers. Weitere Fähigkeiten für Tischler liefert dir Jobs-regional.
Wie lange dauert eine Ausbildung zum Tischler?
Die duale Ausbildung zum Tischler dauert im Allgemeine drei Jahre. In gewissen Ausnahmefällen ist bundeslandabhängig eine Verkürzung der Ausbildung auf zwei Jahre möglich.