Was macht ein Tischler? Alle Infos zum Ausbildungsberuf Tischler
Um im Vorhinein erstmals eine wichtige Frage direkt zu beantworten: Tischler und Schreiner sind zwei Berufsbezeichnungen für ein und denselben Beruf. Laut Handwerksordnung ist der offizielle Begriff zwar Tischler, aber gerade in Süddeutschland ist Schreiner gebräuchlicher. Egal ob nun du den Job Tischler oder Schreiner nennst – Jobs-regional liefert dir alles rund um die Ausbildung den Beruf des Tischlers.
Themenüberblick: Tischler
Jobs | Voraussetzungen | Gehalt | Bewerbung

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Emp. SchulabschlussMittlere Reife
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Ausbildungsdauer3 Jahre
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ArbeitszeitWerktags
Tischler – Infos zum Job und zur Ausbildung
Wie sieht die Ausbildung zum Tischler aus? Was für Voraussetzungen solltest du für den Job des Schreiners mitbringen? Welche Aufgaben haben Tischler? Wie viel verdienen Tischler während und natürlich auch nach der Ausbildung? Fragen über Fragen die du dir stellst, wenn du Tischler bzw. Schreiner werden möchtest und die Antworten findest du hier bei Jobs-regional!
Inhaltsverzeichnis:
1. Definition: Tischler
Was macht ein Tischler?
Als Tischler baust du deinen lieben langen Arbeitstag natürlich nicht nur Tische, sondern bist Spezialist für verschiedenste Möbel, Türen und Fenster, die (meist) aus Holz hergestellt werden. Auch gesamte Innenausbauten oder ganz individuelle Einzelanfertigungen können Aufgaben sein, die dir im Job eines Schreiners begegnen.
Tischler arbeiten aber nicht nur mit Holz, sondern verarbeiten in ihren Möbelstücken auch verschiedenste Kunststoffe, Glas, Metall und Stein. Auch regelmäßiger Kundenkontakt wird einen Schreiner im Arbeitsalltag begegnen, in denen Absprachen für den späteren Möbelbau festgelegt werden.
Ein Tischler ist auch bekannt als:
- Möbelschreiner
- Möbeltischler
- Abiectarius
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Schreiner und Tischler?
Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Schreiner und einem Tischler. Allein ein geografischer Aspekt bestimmt den Unterschied.
Was für Fähigkeiten braucht man als Tischler?
Da Tischler zu den Handwerkern angehören ist handwerkliches Geschick eine der wichtigsten Fähigkeiten. Zusätzliche sind Genauigkeit und Kreativität wichtige Aspekte im Beruf des Tischlers. Weitere Fähigkeiten für Tischler liefert dir Jobs-regional.
Wie lange dauert eine Ausbildung zum Tischler?
Die duale Ausbildung zum Tischler dauert im Allgemeine drei Jahre. In gewissen Ausnahmefällen ist bundeslandabhängig eine Verkürzung der Ausbildung auf zwei Jahre möglich.
2. Voraussetzungen für den Ausbildungsberuf Tischler
Welche Voraussetzungen benötigt man als Tischler?
Voraussetzungen gibt es für einen Schreiner verschiedenste. Ein absolutes Muss für diesen Job ist natürlich eine entsprechende Ausbildung zum Tischler und auch bestimmte Kompetenzen müssen oder sollten nicht fehlen. Die nächsten Unterpunkte befassen sich genauer mit der Tischlerausbildung und den Muss/Kann Kompetenzen dieses Jobs.
2.1 Die Tischlerausbildung
Wenn man vom Normalfall ausgeht, die Schreinerausbildung also nicht verkürzt wird, beendet man die duale Ausbildung nach dem dritten Ausbildungsjahr mit der Gesellenprüfung. In dieser Zeit geht es darum sowohl die theoretischen als auch die praktischen Aspekte des Tischlerberufs zu erlernen.
Um eine einheitliche Ausbildungsqualität zu garantieren, gibt es einen Ausbildungsrahmenplan, der die Ausbildungsinhalte im Betrieb vorgibt und einen Rahmenlehrplan, der die Ausbildungsinhalte der Berufsschule festsetzt. Die folgende Tabelle zeigt dir einige Auszüge aus den beiden Plänen und gleichzeitig in welcher Phase der Ausbildung diese Themen gelehrt werden sollen.
Ausbildungsaufbau einer Tischlerausbildung
Ausbildungsjahr |
Praktische Ausbildung im Betrieb |
Theoretische Ausbildung in der Schule |
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1. Ausbildungsjahr |
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2. Ausbildungsjahr |
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Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres |
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3. Ausbildungsjahr |
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Gesellenprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr |

2.2 Muss Kompetenzen eines Tischlers
- Handwerkliches Geschick
- Analytisches Denken
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Gute technische Auffassungsgabe
- Körperliche Fitness
2.3 Kann Kompetenzen eines Tischlers
- Kreativität
- Kundenorientierung
- Kommunikationsfähigkeit
- Teamfähigkeit
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Gehalt
In der Ausbildung: 525 EUR - 922 EUR
Im Job: 1.700 EUR - 3.200 EUR
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Typ
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Work-Life-Balance
Normal (40-45 Stunden)
3. Aufgaben in einer Schreinerei
Welche Aufgaben haben Schreiner?
Die Aufgaben eines Schreiners oder Tischlers sind vielfältig. Da es sich um einen sehr alten Beruf handelt, gibt es Aufgabenbereiche, die schon vor hunderten Jahren von Schreinern ausgeführt wurden. Aber natürlich hat die moderne Entwicklung auch in diesem Bereich kein Halt gemacht. Aktuell verbindet der Schreinerberuf die Tradition mit der Modernen.
Welche Aufgaben schon damals von einem Tischler erledigt worden und welche Aufgaben sich über die Jahre neu entwickelt haben zeigen wir dir im Folgenden.
3.1 Aufgaben in der Schreinerausbildung
Auszubildende werden natürlich nicht direkt auf ein blankes Stück Holz losgelassen, aus dem sie einen Stuhl zimmern sollen. Der Fokus liegt auf dem Erlernen des Tischlerberufs und von daher sieht auch der Arbeitsalltag von Azubis und die Aufgaben, mit denen sie konfrontiert werden, anders aus.
Da es sich um eine duale Ausbildung zum Tischler handelt, erlernt man die Praxis im betrieblichen Rahmen und die theoretischen Grundlagen werden dir in der Berufsschule vermittelt. Die Aufgaben in der Tischlerausbildung sehen wie folgt aus:
Aufgaben während einer Tischlerausbildung
- Anfertigung von Plänen und technischen Unterlagen
- Herstellung von kleineren Möbelstücken
- Handhabung von Werkzeug und Maschinen erlernen
- Verarbeitung verschiedener Materialien erlernen
- Werkstoffkunde aneignen
- Transportsicherung von Erzeugnissen garantieren
3.2 Aufgabe eines Schreinergesellen
Mit Abschluss und natürlich auch Bestehen deiner Gesellenprüfung endet deine Ausbildung zum Schreiner. Daraufhin bist du offiziell Schreinergeselle und wie schon in der Definition kurz erwähnt sind die Aufgaben als Tischler bzw. Schreiner vielfältig. Sie arbeiten an individuellen Möbelstücken in der Schreinerei, konzipieren Skizzen oder kleinere Modelle im Büro am Computer oder können zum Beispiel direkt beim Kunden Beratungsgespräche führen.
Viele denken noch immer, dass man als Tischler oder Schreiner nur Holzmöbel herstellt oder nur mit Holz arbeitet, doch im Job hat man mit sehr viel mehr Werkstoffen zu tun. Sie verbauen beispielsweise auch Glas, Metall, Stein und weitere Materialien in ihren Möbeln und arbeiten im Innenausbau damit.
Die moderne Technik kann sowohl neue Aufgaben erbringen als auch alte Aufgaben ersetzen. So hat die digitale Entwicklung auch in einer Schreinerei nicht Halt gemacht. Zeichnungen werden meist mit Computer Aided Design Programmen am Computer erstellt und teilweise werden erste Modelle dann von einem 3D-Drucker erstellt.
In den letzten Jahren ist zum Beispiel noch eine weitere Aufgabe in den Arbeitsbereich von Schreinern gefallen: Sie beraten ihre Kunden in Schallschutz- und Energiesparmöglichkeiten und natürlich auch hinsichtlich der aktuellen Wärmeschutzverordnung.

Aufgaben eines Tischlers zusammengefasst:
- Erstellung von individuellen Möbelstücken mit verschiedensten Werkstoffen
- Technische Zeichnungen anfertigen und Modelle erstellen
- Holzoberflächen behandeln und veredeln
- Innenausbau durchführen
- Kundenberatung
- Aufbereitung von Qualitätssicherung
4. Berufsaussichten
Welche Berufsaussichten haben Tischler?
Beruflich kannst du dich als Tischler in verschiedenste Richtungen weiterbilden und natürlich auch aufsteigen. Da es sich um einen der „klassischen“ Handwerksberufe handelt, ist eine Berufsaussicht mit bestandener Gesellenprüfung der Abschluss zum Tischlermeister bzw. Schreinermeister. Als Tischlermeister gehörst du dann wirklich zu den absoluten Spezialisten und kannst nun auch deine ganz eigene Tischlerei eröffnen.
Du kannst auch schon während deiner Tischlerausbildung bestimmte Fort- und Weiterbildungen ablegen und dir so weitere Kompetenzen aneignen. So kannst du zum Beispiel schon während deiner Ausbildung eine Zusatzqualifikation zum „Assistenten für Energie und Ressourcen im Handwerk“ der Handwerkskammer abschließen.
Neben dieser Weiterbildung bietet die deutsche Handwerkskammer aber auch weitere an, wie zum Beispiel der Zusatzqualifikation zur „CNC-Fachkraft“. CNC bezieht sich hierauf die Kombination von Computern und handwerklichen Maschinen. Du lernst in diesem Zeitraum bestimmte Programmiersprachen, mit denen du die Computer programmierst und steuerst, die daraufhin bis aufs kleinste Detail genau die Maschinen steuern.
Das sind nur drei Berufsaussichten nach der Tischlerausbildung, die alle in unterschiedliche Richtungen gehen, aber natürlich gibt es noch viele weitere Weiterbildungen, die du vor, während oder auch nach der Ausbildung absolvieren kannst. Eine detaillierte Liste aller Zusatzqualifikationen für Tischler hat das Bundesinstitut für Berufsbildung bereitgestellt.
Zusammenfassung - Berufsbild Tischler:
5. Branche für Schreiner
Während deiner Ausbildung werden dir die gesamten Facetten des Schreinerjobs vermittelt. Als ausgelernter Schreinergeselle kannst du dich natürlich auf einen speziellen Zweig in der Tischlerbranche konzentrieren. Einteilen kann man die Schreinerarbeit in drei kleinere Zweige, die wir dir hier kurz vorstellen wollen.
- Möbel
Sogenannte Möbelschreiner bzw. Möbeltischler haben sich auf die Konstruktion und den Bau von verschiedensten Möbeln spezialisiert. In diesem Fall decken sie meist die gesamte Bandbreite an möglichen Holzmöbel und deren unterschiedliche Einsatzgebiete ab. So baut ein Möbelschreiner unter anderem Sitz-, Schlafzimmer- und Küchenmöbel.
- Ausbau
Tischlerspezialisten im Ausbau werden Bauschreiner oder Bautischler genannt. Sie haben weniger mit der eigentlichen Produktion zu tun, dafür sind sie eher mit dem Einbau und der Montage beschäftigt. Sie setzen zum Beispiel Fenster und Türen ein oder schreinern ganze Wintergärten aus Holz.
- Holzkonstruktionen und Holzwaren
Bevor Bauschreiner fertige Holzkonstruktionen einbauen können müssen diese natürlich erstmal konstruiert werden und dafür sind Schreiner für Holzkonstruktionen und Holzwaren zuständig. Sie tischlern verschiedene Fertigbauteile, Ausbauelemente oder ähnliches, die dann eingebaut werden können. In diesem Zweig der Schreinerbranche werden aber auch filigrane Holzwaren hergestellt, wie zum Beispiel aufwändig verzierte Holzbilderrahmen.
6. Gehalt eines Tischlers
Das Gehalt in der Tischlerbranche ist natürlich in zwei unterschiedliche Phasen eingeteilt: Das Gehalt während deiner Ausbildung zum Tischler und dann das Gehalt nach deiner Tischlerausbildung als Tischlergeselle oder sogar Tischlermeister. Die folgenden beiden Unterpunkte erhalten jeweils kurze Beschreibungen und zeigen dir Gehaltsübersichten. Genauere Informationen über das Gehalt von Tischlern findest du in unserem detaillierten Artikel über die Gehaltsentwicklung von Tischlern.
Gehalt während der Tischlerausbildung
Natürlich arbeitest du nicht umsonst während deiner Ausbildung zum Schreiner. In der Schreinereibranche gibt es abhängig vom Bundesland verschiedene Tarifverträge, die dann landesweit die Gehälter von Tischlerauszubildenden regelt.
Die folgende Tabelle zeigt dir die Spanne der Azubigehälter in Deutschland an. Dies Zahlen sind aus ganz Deutschland gesammelt. Falls du die genauen Azubigehälter der einzelnen Bundesländer und noch viele weitere interessante Fakten über das Gehalt von Tischlern erfahren möchtest findest du sie in unserem Artikel über das Gehalt von Tischlern.
Gehaltsspanne von Tischlerauszubildenden abhängig des Ausbildungsjahres
Ausbildungsjahr | Durchschnittliches brutto Monatsgehalt | Durchschnittliche brutto Jahresgehalt |
---|---|---|
1. Ausbildungsjahr | 525 – 690 EUR | 6.300 – 8.280 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 690 – 765 EUR | 8.280 – 9.180 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 800 – 922 EUR | 9.600 – 11.064 EUR |
Um ein weitverbreitetes Missverständnis zu klären: Auszubildende bekommen offiziell kein Gehalt – rechtlich gesehen handelt es sich um eine Ausbildungsvergütung. Scheinbar nur eine kleine Formalität, aber diese Regelung verhindert zum Beispiel, dass das Mindestlohngesetz greift. Das wird sich allerdings ab 2020 ändern, denn ab diesem Jahr gilt das neue Mindestlohngesetz für Azubis – genauere Infos haben wir dir im ausführlichen Artikel über das neue Mindestlohngesetz für Auszubildende vorbereitet.
Gehalt eines Tischlers
Das Gehalt von Tischlern ist in Deutschland von verschiedenen Tarifverträgen genauer definiert. In diesen speziellen Verträgen des Holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks wird genau definiert wie hoch die Stundenlöhne zu verschiedenen Zeitpunkten deiner Karriere sein muss. Aufgeteilt werden diese Zahlen immer in die unterste und höchste Entgeltgruppe.
Auch weitere Aspekte eines Tischlerberufslebens werden vom Tarifvertrag vorgeschrieben. So enthält der Tarifvertrag des Tischler- und Schreinerhandwerks aus Nordrhein-Westfalen auch Aspekte wie die wöchentliche Regelarbeitszeit, die Urlaubsdauer, das Urlaubsgeld und auch andere Jahressonderzahlungen, wie zum Beispiel Weihnachtsgeld.
Aber jetzt wollen wir hier auch mal kurz ein paar wirklichen Zahlen zum Tischlergehalt vorbringen. Wir bleiben auch hier beim Tarifvertrag aus Nordrhein-Westfalen, mit den aktuellsten Zahlen, die ab dem 01.10.2020 offiziell in Kraft treten.
Abhängigkeit des Tischlers Gehalts von der Unternehmensgröße:
Bruttogehalt (Monat) | Bruttogehalt (Jahr) | |||
---|---|---|---|---|
Unterste Entgeltgruppe | Höchste Entgeltgruppe | Unterste Entgeltgruppe | Höchste Entgeltgruppe | |
Angestellte ohne Ausbildung | 1.892 EUR | 2.028 EUR | 22.074 EUR | 24.366 EUR |
Ausgebildete Tischlergesellen | 2.297 EUR | 4.054 EUR | 27.564 EUR | 48.648 EUR |
Tischlermeister | 3.514 EUR | 4.054 EUR | 42.168 EUR | 48.648 EUR |
7. Besonderheiten im Job eines Tischlers
Das Tischlerhandwerk gehört mit zu den ältesten der Menschheit. Schon vor Jahrhunderten haben Tischler in dieser Branche gearbeitet und in der Vergangenheit gab es eine Besonderheit nach der Ausbildung zum Tischler: Die Walz.
Die Walz ist ein alter, handwerklicher Brauch, bei dem Tischlergesellen nach dem Abschluss ihrer Ausbildung auf Wanderschaft gehen, verschiedenste Arbeiten übernehmen und so an Erfahrungen im Tischlerhandwerk gewinnen. Bis zur Industrialisierung war die Walz sogar Voraussetzung für einen Meistertitel, doch heutzutage ist diese Tradition fast komplett ausgestorben.
8. Fazit
Tischler bzw. Schreiner verarbeiten nicht nur Holz, sondern auch verschiedene andere Werkstoffe und stellen so Möbel nach Maß her, arbeiten im Innenausbau und konstruieren filigrane Holzkunstwerke. Das Wichtigste zum Tischler hier nochmal ganz kurz zusammengefasst:
Die Ausbildung zum Tischler ist eine duale Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule.
Schreiner bauen individuelle Möbel, fertigen und montieren arbeiten im Innenausbau und stellen weitere Holzarbeiten her.
Nach der Ausbildung kannst du noch einen Meistertitel zum Tischler machen und deine eigene Tischlerei eröffnen.
Nach der Ausbildung haben Schreiner durchschnittlich 2.100 EUR brutto als Einstiegsgehalt.
Auf 100 betriebliche Ausbildungsstellen kamen 2018 rund 220 Bewerber.